Es wird zu kompliziert gebaut.
Nicht zuletzt auch als Folge aus EnEV und GEG. Extreme U-Wertvorgaben, Luftdichtigkeit, Lüftungsanlage, Photovoltaik. Für Niedrigst-Energiehäuser ist extrem viel Planung und Abstimmung erforderlich, Präzision in der Detailausführung, jede Menge Spezialprodukte, Spezialfirmen, alles verbunden mit endlos vielen Abstimmungen, Besprechungen, Anfahrten. Dann Transporte, überregionale Ausführungsfirmen und später Wartungsverträge über die Jahre. Der Verbrauch an grauer Energie steigt ins Unendliche. Je mehr Energie in der Anwendungsphase eingespart werden soll umso mehr wird eingesetzt beim Bauen und zwar ohne Maßstab und jegliche Verhältnismäßigkeit. Zu allem Unglück sind die verbauten Systeme und Qualitäten anfällig, schwer reparabel und dadurch wenig dauerhaft.
Dafür sind sie teuer.
Und hier muss uns klar sein: Baukosten sind purer Energieverbrauch. Schließlich müssen sie von jemandem erwirtschaftet werden. Stellen wir uns kurz vor, die Bauherrin ist Pilotin, arbeitet in einem Fleischverarbeitungsbetrieb oder einem Rechenzentrum. Für ein Haus das 400.000 € mehr kostet als ein anderes muss sie 3-5 Jahre mehr oder länger arbeiten um das Geld zu verdienen. Der Energieverbrauch in Ihrem Beruf in dieser Zeit, ist dem Haus zuzuordnen. Da sie, wenn sie billiger gebaut hätte, dieses Geld gar nicht erst hätte erwirtschaften müssen. Das heißt, dass um diesen Faktor müsste die Wirtschaft gar nicht stattfinden, ohne dass jemandem irgend etwas fehlt.
Aber wie bauen wir einfach?
Indem wir alle Standards, alles gewohnheitsmäßige auf den Prüfstand stellen. Indem wir komplizierte und aufwendige Technik durch einfache und besser reparierbare ersetzen, was dann wieder bessere Dauerhaftigkeit zur Folge hat.
Beispiel einer Geschossdecke:
Wer also Energie und Geld sparen will, arbeitet seinen Entwurf nochmals durch, alle Bauteile, stellt alles in Frage und versucht einfachere Lösungen zu finden.
… ist, wie gesagt, gut für Geldbeutel und Umwelt.