Es wird zu kompliziert gebaut.
Nicht zuletzt auch als Folge aus EnEV und GEG. Extreme U-Wertvorgaben, Luftdichtigkeit, Lüftungsanlage, Photovoltaik. Für Niedrigst-Energiehäuser ist extrem viel Planung und Abstimmung erforderlich, Präzision in der Detailausführung, jede Menge Spezialprodukte, Spezialfirmen, alles verbunden mit endlos vielen Abstimmungen, Besprechungen, Anfahrten. Dann Transporte, überregionale Ausführungsfirmen und später Wartungsverträge über die Jahre. Der Verbrauch an grauer Energie steigt ins Unendliche. Je mehr Energie später in der Anwendungsphase eingespart werden soll umso mehr wird eingesetzt beim Bauen. Ohne Maßstab und Verhältnismäßigkeit, oft immenser Aufwand für winzigen Benefit. Zu dem sind die verbauten Systeme und Qualitäten anfällig, schwer reparabel und dadurch wenig dauerhaft.
Dafür sind sie teuer.
Und hier muss uns eines klar sein: Auch Baukosten sind Energieverbrauch. Schließlich müssen die Kosten von jemandem aufgebracht, also vorher erwirtschaftet werden. Kurz mal angenommen, die Bauherrin ist Pilotin, hat eine Bäckerei oder arbeitet in einem Rechenzentrum. Dann ahnt man welcher Energieverbrauch in ihrem Job mit der Erwirtschaftung der Baukosten einhergehen. Vermutlich ist das auch der Grund, warum der Gesamtenergieverbrauch im Bau- und Wohnsektor in den letzten 23 Jahren, seit es EnEV und GEG gibt, nie wirklich gesunken ist, obwohl die Anforderungen alle 2-3 Jahre hochgeschraubt werden.
Aber wie bauen wir einfach?
Indem wir alle Standards auf den Prüfstand stellen. Indem wir komplizierte und aufwendige Technik durch einfache und besser reparierbare ersetzen, was dann wieder bessere Dauerhaftigkeit zur Folge hat.
Beispiel einer Geschossdecke:
Wer Energie und Geld sparen will, arbeitet am Besten Entwurf und Konstruktion nochmals durch, stellt alles in Frage und versucht einfachere Lösungen zu finden. Das ist gut für Geldbeutel und Umwelt.